Internetauftritt einrichten

Sich seinen eigenen Internetauftritt / Fotoblog zu erstellen, ist garnicht mehr so schwierig. Natürlich gibt es Communities, Facebook oder so etwas in der Richtung. Man ist im Design allerdings sehr eingeschränkt und auch nicht mehr unbedingt Herr über seine Daten. Daher hier eine kleine Abhandlung, wie Ihr selber tätig werden könnt.

 

Überlegungen zum Einstieg

Wollt Ihr es wirklich tun ??? Diese Frage solltet Ihr Euch ruhig nochmal stellen und bedenken, dass eine Seite auch einen gewissen Pflegeaufwand erfordert. Nur einfach etwas in ´s Netz zu stellen ist eine Sache. Die Inhalte aber auch zu pflegen und auszubauen, eine andere.

Das System auf dem aktuellen Stand zu halten, Updates zu installieren und vielleicht kleinere technische Probleme selber oder mit dem Hoster zu lösen, braucht immer etwas Zeit. So ein Internettauftritt kostet Euch Freizeit.

Die Bereitschaft, sich in CSS und PHP einzuarbeiten, kann es später leichter machen, Dinge selber zu beheben. In den zahlreichen Foren gibt es immer tatkräftige Unterstützung und viele Probleme wiederholen sich immer wieder. Man findet fast für alle Probleme eine Lösung – man muss nur suchen und die Zeit mitbringen, es auszuprobieren und anzuwenden. Und manchmal klappt es auch nicht sofort und man möchten den ganzen Kram am liebsten wieder hinschmeißen.

 

Lokale Installation

Wenn Ihr neu in das Thema einsteigt, macht es Sinn, sich erst einmal lokal auszutoben. Also solltet Ihr Euch einen lokalen Web-Server installieren. Für Windows empfiehlt sich hier natürlich die XAMPP-Lösung. Damit wird Euer Rechner zum Web-Server und Ihr könnt alle Funktion von Joomla testen. Natürlich geht das auch mit allen anderen CMS wie Wordpress, Typo, Drupal usw. Ihr könnt also munter ausprobieren, was Euch besser gefällt. Vielleicht ist Wordpress ja doch besser für den gewünschten Blog geeignet ? Die aktuelleste Joomla-Version gibt es z. B. bei J!German oder bei JoomlaCode.

Geht mal etwas schief und Ihr zerlegt wirklich die Installation oder die Datenbank, müsst Ihr im ungünstigsten Fall nur die lokale Installation nochmal neu aufsetzen.

Wählt Euch vorher ein passendes Template aus, was Euren Vorstellungen von Layout und Design mindestens zu 95 % entspricht. Sind die Menüs so, wie Ihr Euch das wünscht ? Passen die Positionen der einzelnen Module ? Mit etwas CSS und PHP Wissen (s. o.) kann man das Logo, die Schriftart und auch mal eine Hintergrundfarbe ändern. Wenn Ihr aber das komplette Layout umbauen wollt, wird es schon schwieriger und aufwendiger.

 

Domainregistrierung

Ohne eigene Domaine geht im Netz natürlich nichts. Auf www.denic.de könnt Ihr prüfen, ob Eure Wunschdomaine noch frei ist und sie auch gleich registrieren.

 

Benötigte Anwendungen

Um sich das Leben leichter zu machen, empfehle ich folgende Anwendung in der jeweils aktuellsten Version:

 

  • Firefox (mit Firebug, YSlow und PageSpeed als AddOn)
  • FTP-Client
  • einen geeigneten HTML/CSS/PHP – Editor Eurer Wahl.

 

Natürlich solltet Ihr auch Euer Betriebssystem und Joomla immer auf dem aktuellsten Stand halten – aber das versteht sich eigentlich von selbst.

 

Hoster auswählen

Wenn Ihr soweit seit, dass Ihr mit Eurer lokalen Installation zufrieden und mit den Anwendungen und technischen Zusammenhängen weitestgehend vertraut seit, wird es Zeit für die Auswahl des richtigen Hosters.

Ich habe eine Seite bei 1 & 1 und diesen Fotoblog bei Alfahosting. Über beide Anbieter kann ich nichts schlechtes sagen. Die Hoster arbeiten stabil, Support gibt es schnell per EMail. Und wenn es einmal läuft, dann läuft es auch.

Eine Traffic-Flat sollte eigentlich Standard sein. Was Ihr an Speicherplatz benötigt, kommt auf Eure Seite an. Eine Fotoseite braucht natürlich bedeutend mehr Platz als ein simpler Textblog. Auch macht es in meinen Augen Sinn, den Vertrag für 24 Monate abzuschließen. Die monatlichen Kosten halten sich dabei in einem überschaubaren Rahmen und man hat 2 Jahre Ruhe.

Auch solltet Ihr beachten, dass Ihr in gewissem Umfang Zugriff auf einige relevante Konfigurationsdaten etwa von PHP oder dem Web-Server habt. Ob Ihr das zu Anfang nutzt, sei mal dahin gestellt. Aber alleine die Möglichkeit zu haben, selber einzugreifen, kann schon hilfreich sein (gerade wenn es dann um Suchmaschinenoptimierung geht). Einen dieser Tarife von Alfahosting würde ich aktuell durchaus empfehlen.

Wenn Ihr Euch für einen Hoster entschieden habt, Euch registriert habt und das Begrüßungsschreiben erhalten habt, solltet Ihr zumindest eine Datenbank einrichten (sofern das nicht schon vom Hoster übernommen wurde). Druckt Euch auf jeden Fall sämtliche Zugangsdaten aus, die werdet Ihr sehr bald benötigen.

 

Seite hochladen

Jetzt läuft Eure Seite lokal und Ihr wollt die Daten jetzt wirklich aktiv in ´s Netz stellen. Aber wie, ohne alles nochmal neu zu installieren ? Dazu gibt es eine einfache Lösung – Akabee Backup und Kickstart.

Die Akabee Komponente installiert Ihr Euch auch auf Eurer lokalen Installation und mach damit ein komplettes, lokales Backup Eurer Seite inklusiv MySQL-Datenbank. Den Pfad, wo das Backup Eurer lokalen Installation abgespeichert wird, könnt Ihr in der Komponente konfigurieren. Anschließend müsst Ihr das komplette Backup-Archiv bei Eurem Web-Hoster in ´s Root hochladen. Entweder mit FileZilla oder dem FTP-Programm Eures Hosters. Das kann je nach Größe des Backup und Eurer Datenleitung eine Weile dauern.

Anschließend entpackt Ihr die Kickstart auf Eurem Rechner und müsst die notwendigen Dateien (inkl. Deutscher Sprachdatei) ebenfalls in ´s Root bei Eurem Hoster hochladen. Kickstart ist keine Komponente für Joomla. Ihr könnt sie nicht innerhalb der Erweiterungen von Joomla installieren ! Das wird leider oft falsch verstanden.

Wenn das alles soweit geklappt hat, ruft Ihr die kickstart.php in Eurem Browser auf (etwa so : http://www.meine-neue-seite.de/kickstart.php). Kickstart merkt, dass es sich um eine neue Installation handelt und fragt jetzt nochmal die grundlegenden Parameter Eurer Installation ab. Jetzt benötigt Ihr auch die Zugangsdaten zu Eurer SQL-Datenbank bei Eurem Hoster (Datenbankname, Datenbankbenutzer, Passwort, Tabellen-Prefix usw.). Anschließend könnt Ihr Eure Seite zum ersten mal live im Internet bestaunen.

Solltet Ihr nur einen weißen Bildschirm und einen internen Serverfehler 500 bekommen, ist das ziemlich blöd. Das kann nämlich alles mögliche sein. Fragt 5 Experten zu dem Thema und Ihr bekommt 8 Meinungen.

Mein Fehler in der Vergangenheit bei so etwas war meistens eine lokal geänderte htaccess-Datei. Verwendet hier erst einmal soweit wie es geht die Standarddateien und nähert Euch dann an, indem Ihr Step by Step Dinge ändert und ausschließt.

 

Anschließend noch etwas das Root aufräumen – das war es !

 

Feintuning

Vielleicht müsst Ihr noch ein paar kleiner Dinge in der Konfiguration (Joomla oder Hoster) oder im CSS-Layout anpassen. Das sollte jetzt aber kein Problem mehr sein, weil Ihr Euch ja im Vorfeld bereits lokal mit den Anwendungen und Parametern vertraut gemacht habt.

Und mit einer Internetseite ist es wie mit dem eigenen Haus. Es wird nie fertig und es gibt immer was zu tun. Aber Ihr habt jetzt eine solide Basis, um wirklich Inhalte zu generieren – also, viel Erfolg damit.